Parsifal, Tristan und Isolde

Die große Entdeckung in beiden Aufführungen war die Bulgarin Iordanka Derilova, die als Dessauer Ensemblemitglied das gesamte jugendlich-dramatische Fach, von Donna Elvira und Rusalka über Verdis Schiller-Heldinnen Johanna, Elisabeth und Amalia bis zur Lady Macbeth und Isolde, abdeckt. Eine faszinierende Bühnenerscheinung und fesselnde Sängerdarstellerin, die sich mit ungewöhnlicher verbaler und vokaler Suggestivkraft, einer unglaublich vielfältigen Gestik und Körpersprache in ihre Rollen hineinwirft. Dieser Kundry zu widerstehen, verlangte schon übermenschliche Kräfte von Parsifal, und falls sie die Verführerin des Amfortas gewesen sein sollte – man müsste diesem verzeihen. Ihr Singen realisiert man gar nicht als eigene Kunst – alle ihre Äußerungen sind in das Rollenporträt integriert.
(Der neue Merker)

…und Iordanka Derilova als Kundry stimmlich weit heraus – beide waren außerordentlich konditionsstark, flexibel und traumhaft sicher in allen Lagen.
(Peter Jungblut, Bayerischer Rundfunk)

Einzige Dame in dieser Männerriege ist Iordanka Derilova. Sie ist die Königin des Abends. Ihre Kundry, stets aufs Genaueste textverständlich, sicher in der Intonation, perfekt im Klang, wandelt sich von der Furie zur mitfühlenden Frau. Ihre Stimme changiert in allen Registern und allen Facetten, die diese schwierige Rolle erfordert. Von der körperlich Erschöpften, über die Verführerin im zweiten Akt, bis hin zur leidenden, zur sprachlichen Äußerung unfähig, gewandelten Frau zeigt sie wieder mal, welch großartige Sängerin und Darstellerin sie ist.
(Alexander M. Hauer, Opernnetz)

Dann aber konzentriert sich das Geschehen auf die grandiose Darstellerin der Kundry, Iordanka Derilova: Spiel, Beweglichkeit, äußere Erscheinung und vor allem mühelose Stimmführung lassen sie für diese schwere Partie prädestiniert erscheinen und das Anhaltische Theater kann mit ihr so ziemlich jede andere Bühne in Europa ausstechen.
(R.Wagner Gesellschaft 2008)

…und mit der großartigen Iordanka Derilova ist eine Kundry zu erleben, die nicht nur einen grandiosen Mezzo vermittelt, sondern auch die unterschiedlichen Facetten der „Sünderin“ und im so diffizilen Schlussakt das erotische Versprechen attraktiv verkörpert.

Parsifal – Kundry